In der aktuellen Ausstellung im Landesmuseum gehen die Kuratoren dem sich wandelnden Männerbild im Lauf der Zeit nach.
Bei Bauarbeiten in der Krypta der Fraumünsterkirche kam ein (fast) vergessener Schatz wieder zum Vorschein und hat einen neuen Ehrenplatz erhalten.
Ob Installation von tonnenschweren Skulpturen oder Verpackung und Transport von hochfragilen Fabergé-Eiern: ein paar unserer Techniker stellen sich vor.
Landesmuseum. Ausstellung | 16.10.2020 - 10.01.2021: Der erschöpfte Mann
In der aktuellen Ausstellung gehen die beiden Gastkuratoren Stefan Zweifel und Juri Steiner dem historischen und aktuellen Idealbild des Mannes nach. Im Lauf der Geschichte haben Männer zahlreiche heroische Ideale für sich geschaffen: Strahlende Sieger, selbstherrliche Schöpfer, Abbilder Gottes. Anhand von Zeugnissen aus den vergangenen zwei Jahrtausenden wird der sich wandelnde Männlichkeitsbegriff sichtbar gemacht.
Leihgaben aus zahlreichen nationalen und internationalen Museen sowie Privatsammlungen sind in dieser umfangreichen Ausstellung versammelt.
Welti-Furrer Fine Art bekam den Auftrag, zum Teil sehr grossformatige Exponate und äusserst heikle antike Skulpturen beim Leihgeber abzuholen, zu verpacken und zu transportieren und in der Ausstellung zu installieren.
Das Projekt wurde von Seiten Welti-Furrer Fine Art sehr umsichtig von Anouk Cateland geleitet und bedingte viel vorgängige Denkarbeit und einige Besuche vor Ort: welche Art von Verpackung ist geeignet, wie sind Zugänge sowohl am Abholort als auch am Zielort gestaltet, ist der Einsatz vom Portalkran oder anderen Hilfsmitteln nötig?
Als Beispiel ist hier die Abholung und Verpackung einer antiken Skulptur in einem Museum in der Romandie durch ein vierköpfiges Team unter Mithilfe der dortigen Spezialisten in der Bildfolge beschrieben:
Abbau der Skulptur durch den Einsatz des mitgebrachten Portalkrans, Verschiebung der Skulptur mithilfe massgeschneiderter und gepolsterter Unterlage, Fixierung der Skulptur durch zahlreiche Stützelemente in der auf Mass gearbeiteten Transportkiste, wiederum mittels Portalkran.
Der Aufbau im Landesmuseum erfolgte sodann in ähnlichen Arbeitsschritten mit dem dortigen Team.
Wir danken allen beteiligten Leihgebermuseen in der Schweiz und im Ausland und vor allem dem Team vom Landesmuseum für die exzellente Kooperation und den herausfordernden Auftrag, der uns viel Freude bereitet hat und wünschen eine erfolgreiche Ausstellung!
https://www.landesmuseum.ch/de
Bei Bauarbeiten in der Krypta der reformierten Fraumünsterkirche in Zürich kam es diesen Sommer zur (Wieder)entdeckung von drei fast vergessenen alten Reliefsteinen.
Vor allem einer der drei Steine ist von grosser Bedeutung und wurde bereits zu früherer Zeit untersucht und inventarisiert.
Ausführlich erwähnt ist er zudem im Fachbuch «Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich» von 2002, wo auch beschrieben wird, was das stark verwitterte Relief darstellt: die Gefangenschaft der beiden Stadtheiligen Felix und Regula im Kastell Turicum und ihre Geisselung. Die beiden Heiligen werden dabei flankiert «von zwei zum Peitschenhieb ausholenden Peinigern». Verschiedene motivische Details wie etwa die langen Zöpfe oder die weite Ärmelöffnung der Gewänder sprechen am ehesten für eine Entstehung des Reliefs im dritten Viertel des 12. Jahrhunderts.
Um den wiedergefundenen Reliefsteinen in Zukunft einen würdigen Rahmen bieten zu können, sollten sie von der Krypta der Fraumünsterkirche ins Stadthaus transportiert werden.
Ein dreiköpfiges Technikerteam von Welti-Furrer Fine Art bekam den Auftrag, die verwitterten Zeitzeugen in massgeschneiderten Transportkisten aus der Krypta zu bergen und unter Begleitung einer Mitarbeiterin der archäologischen Abteilung der Stadt Zürich an den zukünftigen Aufenthaltsort zu bewegen.
Mit der Aufstellung im Lapidarium des Stadthausese beginnt nun ein neues Kapitel in der über 800-jährigen Geschichte des Reliefsteins!
Wir danken der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Zürich für den Auftrag und das Vertrauen.
Daniel Bühler:
Dani ist zweisprachig im Berner Jura aufgewachsen und hat als Erstausbildung den eidgenössischen Fähigkeitsausweis als Landwirt gemacht. Nach einigen Jahren auf verschiedenen Höfen in Fribourg und im Berner Jura sowie ab 1995 als Rayonleiter Milchprodukte bei der Migros kam er 1997 nach Zürich. Bald wechselte Dani hier die Branche und begann bei einem spezialisierten Kunsttransporteur als Kunsttechniker und Fahrer. Als Lastwagenchauffeur war er für zahlreiche Kunsttransporte in ganz Europa zuständig.
Nach weiteren fünf Jahren bei einem allgemeinen Speditionsunternehmen, wo Dani sowohl in der Disposition tätig als auch für das Flottenmanagement und die Ausbildung der Chauffeure zuständig war, konnte Welti-Furrer Fine Art ihn im Mai 2019 für das Kunstteam gewinnen. Bei seiner Arbeit schätzt er vor allem die Vielfalt an Aufgaben und Herausforderungen im Umgang mit Kunstwerken sowie die Einblicke in herausragende Sammlungen.
Thierry Le Meyec:
Seit Anfang April 2017 ist Thierry Le Meyec als Chef-Techniker und Leiter der Schreinerei für Welti-Furrer Fine Art tätig. Eigentlich wollte der gebürtige Franzose aus der Bretagne nur zwei, drei Jahre in Zürich bleiben - nun ist er jedoch seit 26 Jahren in Zürich wohnhaft und schaut mittlerweile auf mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Techniker und Schreiner in der Kunstspedition zurück.
Als kommunikative und mehrsprachige Persönlichkeit freut sich Thierry besonders am vielfältigen Kundenkontakt und geniesst das spezielle Umfeld an Kunstmessen und Ausstellungen. Thierry ist ein Perfektionist und Tüftler: Die jeweils perfekte Verpackung für ein Kunstwerk zu finden ist eine ganz besondere Herausforderung, der sich Thierry liebend gerne stellt.
Cyrill Schneider:
Unser jüngstes Teammitglied ist seit August 2017 bei uns. Cyrill ist gelernter Zimmermann und hat eine Zweitausbildung als Hotelkaufmann absolviert. Nach mehreren Jahren an der Hotelrezeption und ausgedehnten Reisen wollte er jedoch wieder zurück in seinen angestammten Bereich der Holzbearbeitung.
In seiner Rolle als Museumstechniker bei Welti-Furrer Fine Art freut Cyrill sich besonders daran, seine handwerkliche Erfahrung mit dem Dienstleistungsgedanken und Kommunikationsgeschick des Hotelmitarbeiters verbinden zu können. Er geniesst dabei die vielen Einblicke in die Kunstwelt und den abwechslungsreichen Arbeitsalltag.
Zaim Dinaj (Dino):
Dino ist in Pristina geboren und hat dort 1990 ein Medizinstudium begonnen. Als die Universität in den Kriegswirren geschlossen wurde, kam er 1993 in die Schweiz und liess sich in Urdorf nieder. Dort arbeitete Dino drei Jahre lang im Gartenbau, bevor er 1997 zu Welti-Furrer in die Umzugsabteilung wechselte. Als Allrounder und C-Chauffeur war er vielseitig einsetzbar und daher ein sehr geschätzter Mitarbeiter.
Im November 2005 holte man Dino in der Folge als kompetenten und umsichtigen LKW-Chauffeur ins Team der Welti-Furrer Fine Art und bildete ihn als Kunsttechniker weiter. Seitdem fährt Dino regelmässig wertvolle Kunstwerke nach Paris, Brüssel, Liège und andere Destinationen und bedient immer freundlich und zuverlässig unsere internationale Kundschaft.
Heiko Voigt:
Seit November 2018 ergänzt Heiko Voigt unser Technikerteam und wird als versierter Schreiner auch gerne und häufig in unserer hauseigenen Schreinerei eingesetzt. Heiko stammt aus einer alteingessenen Handwerkerfamilie aus Thüringen und hat eine Erstausbildung als Maurer und Schreiner absolviert. Nach seiner Zweitausbildung als Grosshandelskaufmann arbeitete er einige Zeit im Aussendienst bevor er sich als Handwerker mit Spezialisierung Innenausbau und Gartenbau selbstständig machte.
2012 verschlug es Heiko in die Schweiz und er liess sich im Glarnerland nieder, wo er für Grossbau- und Hobbymärkte sowie im Küchenbau tätig war. Mit seiner Familie lebt er nun wieder im grenznahen Ausland, geht jedoch zweimal wöchentlich mit Kind und Kegel auf den Vitaparcours im Rafzer Feld. Sein Ziel für kommenden Sommer ist eine Velofahrt mit dem Sohn im Anhänger bis nach Thüringen.