Es geht aufwärts! Die Corona-Pandemie zwang uns zwar weiterhin einiges auf - wir blieben aber optimistisch.
Aus prophylaktischen Gründen wird dieser wichtige Kopfschmuck mit Stickstoff behandelt, bevor er in die aktuelle Museumsausstellung integriert wird.
Die lebensgrossen Figuren der Pilger wurden 2021 auf verschiedenen Stationen in Kirchen der Schweiz gezeigt und überwintern nun bei uns im Kunstlager.
Es geht aufwärts!
Nach einem turbulenten 2020 und «dank» Covid verhaltenem Start ins 2021 nahmen unsere Aktivitäten gegen den Sommer hin wieder zügig Fahrt auf:
Für das kommende Jahr sind wir gut vorbereitet. So investieren wir aktuell wieder in mehrere Kunstfahrzeuge, um unsere Flotte auf dem neusten Stand zu halten und unsere Kapazitäten zu erweitern. Zudem verstärken wir Anfang Jahr aufgrund unseres kontinuierlichen Wachstums unser Team in mehreren Funktionen.
Wir blicken daher voller Zuversicht in die Zukunft und sind überzeugt, mit unserer hervorragenden Infrastruktur in Dielsdorf und dem stetig wachsenden Team von Spezialisten auch im kommenden Jahr einen tadellosen Service bieten zu können.
Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen und wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Start ins 2022!
Thomas Aebischer, Geschäftsführer Welti-Furrer Fine Art AG
In unserer Stickstoffkammer behandeln wir erfolgreich Objekte aus den verschiedensten organischen Materialien. Immer wieder haben wir so ganz besondere Exponate zu Gast.
Aktuell befinden sich verschiedene Stücke aus dem Besitz des Indian Land Museums in der Stickstoffkammer, die prophylaktisch gegen Schädlinge behandelt werden, bevor sie in die neue Museumsausstellung integriert werden sollen.
Die sogenannten Adlerfederhauben waren Statussymbole, man könnte sie auch als Auszeichnungen betrachten.
Nicht jedes Stammesmitglied hatte eine Federhaube. Adlerfedern musste man sich verdienen mit grossen Taten oder guter Kriegsführung. Erst wenn man genügend Federn hatte, konnte man sich eine Federhaube fertigen lassen. Federhauben wurden daher hauptsächlich für repräsentative Zwecke verwendet. Sie wurden aber auch manchmal an Kriegszügen mitgetragen. Dies aber eher selten, da sie im Kampf zumeist hinderlich waren.
Sowohl die grosse Federhaube mit Schleppe als auch die kleine Federhaube sind dem Volk der Cheyenne zuzuordnen. Solche imposanten und wuchtigen Hauben wurden hauptsächlich von grossen Häuptlingen oder herausragenden Kriegern getragen. Die kleine Federhaube ist ebenfalls den Cheyenne zuzuordnen.
Die Federhaube mit den zusätzlichen Hörnern wird „Splitbonnet-Haube“ genannt und wird den Lakota-Sioux zugeordnet. Solchen Federschmuck trugen meistens die Medizinmänner als Statussymbol. Sie wurde ähnlich wie die Federhauben eingesetzt.
Es wird vermutet, dass die Federhauben aus dem Besitz des Indian Land Museum zwischen 1890 und 1900 nach Deutschland gebracht wurden.
Damals gastierte die grosse Westernshow „Buffalo Bill’s West Show“ in verschiedenen Städten Europas.
William Frederick Cody, genannt Buffalo Bill, war ein bekannter Bisonjäger und gilt als einer der Begründer des modernen Showbusiness. Seine Buffalo Bill’s Wild West Show exportierte er erfolgreich nach Europa. Sie wurde erstmals am 19. April 1890 in München aufgeführt, die Truppe gastierte dort bis zum 5. Mai auf der Theresienwiese.
Für die Show wurde ein etwa 6’000 Zuschauer fassendes Zelt aufgebaut. Die stets ausverkauften, dreistündigen Nachmittagsvorstellungen waren ein grosser Erfolg. Selbst von den umliegende Hausdächern aus sah man zu. Prinz Ludwig, der spätere König Ludwig III. von Bayern, und sein Hofstaat zählten zu den Ehrengästen.
In München wurde Buffalo Bill scherzhaft auch der „Ochsen-Willi“ genannt.
Anfang September 1890 gastierte Cody in Bremen, 1892 trat er mit seiner Show sogar in Paris auf. Eine weitere Europatournee führte die Truppe wieder nach Deutschland, am 16. Juni 1906 gastierte man beispielsweise in Trier.
Das INDIAN LAND Museum ist Mitglied im Verband Schweizer Museen. Es hat es sich zur Aufgabe gemacht, die materielle Kultur der nordamerikanischen Indianer durch seine Sammlung zu erhalten und indianisches Denken und Handeln an die interessierten Besucher zu vermitteln.
Zu diesem Zweck zeigt es nicht nur Gegenstände aus verschiedenen Zeitepochen und den unterschiedlichen Lebensbereichen der verschiedenen Stämme, sondern bemüht sich auch, so weitgehend wie aus heutiger Sicht noch möglich, die zum richtigen Verständnis notwendigen Erklärungen zu bieten.
Homepage: www.indianland.ch
Die Idee zu den Pilgern entstand bereits vor 20 Jahren in der Marienkirche in Siegen mit ersten Fotos für eine mögliche Installation. Im Gespräch mit einer Künstlerin tauchte die Idee 2017 wieder auf und wurde schliesslich in den Folgejahren umgesetzt.
Der Kern der Figuren ist aus glasfaserverstärktem Polyester. Bestehende Schaufensterpuppen wurden durch den Künstler in einzelne Gliedmassen zerlegt und neu zusammengesetzt um die gewünschte Sitzposition zu erhalten. Der Kopf wurde komplett neu modelliert. Mittels Bauschaum konnte zusätzliches Volumen geschaffen werden. Schliesslich wurden die Figuren mit elastischen, graugefärbten Verbandsbinden eingekleidet. Jede der Figuren sollte einen individuellen Ausdruck haben, so dass sich Betrachtende in ihnen wiederfinden können.
Die Pilgerfiguren sitzen oder stehen in Kirchenbänken oder auf eigens für sie erstellten Sitzpodesten. Als Gruppe besitzen sie eine raumgreifende Präsenz, der man sich als Betrachtender nicht entziehen kann. Kommt man näher oder begibt sich sogar in die Gruppe, so erfährt man die Grösse und das Körpervolumen der Figuren unmittelbar. Die Anwesenheit der Pilger ist direkt spürbar.
Gemäss dem Konzeptmerkmal einer Pilgerreise wird die Arbeit seit Anfang 2021 an wechselnden Orten in der Schweiz und in Deutschland installiert.
März - Mai 2021 Fondazione Matasci per l'Arte in Cugnasco
Mai - Juni 2021 Predigerkirche in Zürich
Juli - August 2021 Stadtkirche in Aarau
August - September 2021 Offene Kirche in St. Gallen
September - Oktober 2021 St. Mangenkirche in St. Gallen
November 2021 Bahnhof Basel SBB
In Planung sind weitere Ausstellungen im Temple de la Madeleine in Genf, in der Alten Stadtkirche St. Michael in Schopfheim, in der Kirche St. Elisabeth in Kassel sowie an weiteren Stationen in der Schweiz und in Deutschland.
Wir danken Johann Kralewski, dass wir die Pilger an unterschiedliche Ausstellungsorte transportieren konnten und sie nun für die Winterpause beherbergen dürfen! Wir freuen uns sehr auf die Weiterführung des Projekts.
Über den Künstler:
Johann Kralewski wurde 1949 in Laurahütte Siemianowice in Polen geboren. Er schloss 1977 das Studium der Metallurgie als Diplom-Ingenieur ab. Von 1981 bis 2009 lebte er in Deutschland, danach in der Schweiz.
Noch während der Studienzeit absolvierte Johann Kralewski eine Ausbildung zum Fotografen. Er begann 1974 seine künstlerische Laufbahn mit der Teilnahme an diversen Fotoausstellungen und widmete sich ab 1999 intensiv der Kunst. Von 2001 bis 2003 studierte er Fächer Malerei und Grafik am Institut für Bildende Kunst an der Philipps-Universität Marburg bei Prof. Eckard Kremers.