Eine voluminöse Installation von Florin Granwehr musste im öffentlichen Bereich des Universitätsspitals Zürich demontiert werden.
Denise Morax und Johanna Schultheiss sind Teil des Art Management Teams. Sie beraten seit vielen Jahren Sammlungen in der Schweiz und weltweit.
Unsere aktuelle Plakatkampagne von Ruf Lanz wurde in New York mit dem renommierten Clio-Award ausgezeichnet.
Das Werk Raumnaht – Nahtraum des Schweizer Künstlers Florin Granwehr entstand zwischen 1985 und 1992. Es besteht aus sieben Chromnickelstahlprismen mit einer jeweiligen Höhe von 3.6 Metern und verschiedenen Massen.
Aufgrund einer temporären Umnutzung der Aufstellungsfläche auf der Terrasse vor dem Eingang NORD 1 des Universitätsspitals Zürich musste die siebenteilige Rauminstallation demontiert und ins Kunstlager gebracht werden.
Mitte April fanden sich daher ein vierköpfiges Team von Welti-Furrer Fine Art AG sowie ein Kranführer der Pneukranabteilung vor Ort ein. Die einzelnen Stahlskulpturen wurden von Hand demontiert, gestützt und zur Brüstung der Terrasse gebracht. Dort wurden sie mittels des Kranarms auf den bereitstehenden Tieflader gehoben. Insgesamt zwei Fahrten waren nötig, um alle sieben Teile der voluminösen Rauminstallation gut gesichert und fixiert ins Kunstlager zu transportieren. Hier warten sie nun im geschützten und temperierten Bereich auf den Rücktransport.
Der Schweizer Künstler Florin Granwehr (* 18.2.1942 St. Gallen, † 23.8.2019 Zürich) war Plastiker und Zeichner. Er ist vor allem für seine konstruktiven Entwürfe und Modelle sowie seine Installationen im öffentlichen Raum bekannt.
Nach der Maturität in St. Gallen und angefangenen Studien der Jurisprudenz und Kunstgeschichte in Zürich wandte sich Granwehr ab 1963 der Ausbildung zum Gemälde- und Plastikrestaurator zu.
Ab der zweiten Hälfte der sechziger Jahre machte er erste plastische Arbeiten. In der Folge wurde er als Künstler und Plastiker bekannt.
Verschiedene Studien- und Werkbeiträge des Kantons Zürich und weitere schweizweit bekannte Förderpreise folgten. Eine erste Museumsausstellung fand 1976 im Kunsthaus Zürich statt. Weitere folgten 1988 im Helmhaus Zürich, 1996 im Haus für konstruktive und konkrete Kunst in Zürich und 1998–99 in der Kunsthalle Winterthur.
Ab den 1980er-Jahren rückten Grossplastiken und raumplastische Strukturen im privaten und öffentlichen Raum in den Vordergrund seines Schaffens. Zwischen 1980 und 2007 entstanden so in Venedig, in der deutschen und französischen Schweiz rund 22 Werke.
Neben Messing benutzte Granwehr ab Mitte der 1970er Jahre auch vorfabrizierte Industrieelemente: Aluminiumprofile, Kunststoffrohre, Anticorrodalteile und Gummi, die zu dreidimensionalen Modellen gefügt werden. Basis sind dabei häufig bestimmte Zahlenverhältnisse und –reihen, Quersummen sowie mathematische Zahlenverhältnisse. Diese stellt Granwehr in Beziehung zum Aufstellungsraum.
Wir danken den Auftraggebern vom Universitätsspital Zürich sehr herzlich für den interessanten Auftrag und die gute Zusammenarbeit und freuen uns auf den zweiten Teil des Auftrags! Besten Dank auch für die Nutzung des Fotos mit der Installationsansicht.
Einsatztruppe
– 4-Mann Handlingequipe Fine Art
– LKW-Kran-Führer
Eingesetztes Fahrzeug
– Mercedes Benz Arocs 3358 Sattelzugmaschine
– Tiefbettauflieger Goldhofer STZ-VL
– Effer Kran 52mt mit 29m Reichweite
Kunstberatung bei Stonehage Fleming:
Denise Morax und Johanna Schultheiss sprechen im Interview von ihrem beruflichen Hintergrund, ihrer abwechslungsreichen Arbeit und den Herausforderungen, welchen sie dabei begegnen.
Denise und Johanna: Wo seht Ihr den aktuellen Schwerpunkt Eurer Tätigkeit?
In den letzten Jahren wurde immer mehr in Kunst investiert: Dadurch haben unsere Dienstleistungen an Bedeutung gewonnen. Für Sammler kommt oft eine Zeit, in der ihre Sammlung so umfangreich und die Transaktionen so vielschichtig werden, dass sie professionelle Unterstützung benötigen. Unsere Auftraggeber schätzen vor allem unsere langjährige Erfahrung in der Auktions-, Museums- und Galerienwelt, unser umfassendes internationales Netzwerk in allen Bereichen der Kunst und natürlich unsere Diskretion. Wir sind stolz darauf, jahrzehntelang und über Generationen hinweg für dieselben Kunden zu arbeiten.
Denise – wie sieht Dein beruflicher Hintergrund aus? Kannst Du uns etwas dazu erzählen?
Meine erste Stelle war bei der Thyssen-Bornemisza-Stiftung in Lugano. Die Arbeit für eine der wichtigsten Privatsammlung der Welt, in einem internationalen Umfeld, eröffnete mir einen neuen und bereichernden Horizont.
Bei der Thyssen-Bornemisza-Stiftung wurde ich zur Registrarin ausgebildet. Sofort wurde meine Arbeit mit der Kunst auch zu meiner Leidenschaft für die Kunst.
Später war ich für Christie's in Genf und Sydney, Australien, tätig. Die Arbeit in der Auktionswelt sowie die Herangehensweise an die Kunst war eine völlig andere als in einem Museum. Das hat mich sehr fasziniert.
In Australien habe ich natürlich auch viel über heimische Kunst und die Kunst der Aborigines gelernt, die mich noch heute sehr interessiert.
Seit 2004 arbeite ich als Registrarin für private Kunstsammlungen, zuerst bei OmniArte und seit 2017 bei Stonehage Fleming.
Nun blicke ich auf fast 30 Jahre Erfahrung im Kunstbereich zurück. Ich liebe diesen Job wie am ersten Tag, weil er niemals eintönig ist.
Wir haben das Glück, mit vielen Kunstrichtungen zu arbeiten: von Textilien und Perserteppichen hin zu Antiquitäten und römischen Münzen, von Alten Meistern hin zu Impressionisten, Dadaisten und Zeitgenössischer Kunst, aber meine Lieblingsperiode ist und bleibt der Deutsche Expressionismus.
Johanna – wie bist Du zur Kunst gekommen? Beziehungsweise zur Kunstberatung?
Während eines Besuchs der Galerie Bruno Bischofberger in Zürich 1986 beobachtete ich eine lebhafte Konversation des Galeristen mit Jean-Michel Basquiat und Andy Warhol. Ich hatte soeben meine Ausbildung zur Journalistin am MAZ in Luzern abgeschlossen. Sofort wurde mir klar, dass Kunst meine Welt ist und ich fortan in einem künstlerischen Umfeld arbeiten möchte. Kurze Zeit später bewarb ich mich erfolgreich bei Bruno Bischofberger. Ich begann als Allrounderin, dank meiner Abendkurse an der KV Business School war ich aber bald für die Finanzen zuständig. Die Ausstellungsorganisation sowie die Künstlerbetreuung gehörten ebenfalls schnell zu meinem Aufgabengebiet.
Weitere Stationen auf meiner Suche nach neuen Herausforderungen – ich wollte die Kunstwelt in all ihren Aspekten kennenlernen – waren beim Kunstmuseum Winterthur als Registrarin, bei Christie’s als Business Getter sowie als Direktorin bei der Galerie de Pury Luxembourg.
Bei OmniArte, einem Büro für Kunstmanagement, das 2017 mit Stonehage Fleming fusionierte, stieg ich nach einer Mutterschaftspause ein.
Die Kunstwelt entwickelt sich ständig weiter und muss sich neuen Begebenheiten anpassen. Mein Ziel ist es daher, immer auf dem Laufenden zu sein und täglich dazuzulernen. An meiner Tätigkeit gefällt mir besonders die Internationalität und die Vielseitigkeit unserer Kontakte. Auch mag ich, dass kein Arbeitstag dem andern gleicht und sich nicht immer alles bis ins letzte Detail planen lässt – Spontaneität und Kreativität sind gefragt!
Über Stonehage Fleming:
Stonehage Fleming ist ein weltweit führendes Multi Family Office mit 11 Niederlassungen in Europa, Afrika, Nordamerika und dem Mittleren Osten, und unterstützt über 250 Familien bei der Vermögensverwaltung sowie der Nachfolgeplanung. In der Schweiz ist Stonehage Fleming mit Büros in Zürich, Neuchâtel und Genf vertreten.
Das Art Management Team in Zürich und London betreut zahlreiche internationale Kunstsammlungen – von Antiquitäten bis hin zu Contemporary Art – von internen wie auch externen Kunden und arbeitet für private Kunstsammler, Art Advisors, Stiftungen, Institutionen, Firmen und Trusts.
Das spezifische Angebot umfasst die Inventarisierung und Archivierung von Sammlungen, die Betreuung von Leihgaben, konservatorische Beratung, kunsthistorische Recherchen, Lagerverwaltung, Fragen zu Versicherung und Transporten sowie Bewertungen von Sammlungen.
Unsere Plakatkampagne wurde in New York mit renommierten Clio-Awards ausgezeichnet, den «Oscars der Werbewelt» (Time Magazine).
Ruf Lanz waren dieses Jahr mit der Kampagne «The Art of Delivering Art» für Welti-Furrer Fine Art in mehreren Kategorien nominiert und gewannen gleich zwei Clio Awards: Einerseits in der Kategorie «Posters», anderseits in «Photography».
Die Kampagne besteht aus 4 Motiven. Sie zeigt weltbekannte Künstler in einer neuen Rolle als Kunsttransporteure nach dem Motto «Wir transportieren Kunst so vorsichtig, als hätten wir sie selbst erschaffen.»
Welti-Furrer Fine Art arbeitet seit 2013 erfolgreich mit Ruf Lanz zusammen. Auch die bisherigen Kampagnen wurden mehrfach national und international ausgezeichnet. Die Plakatmotive fanden Eingang in Lürzer’s Archive und in die Sammlung des Museums für Gestaltung Zürich.
Der Clio Award wurde 1959 von Wallace A. Ross, einem erfolgreichen Werber in New York gegründet mit dem Ziel, besonders herausragende und kreative Werbungen auszuzeichnen.
Jedes Jahr bringen die Clio Awards führende Kreativtalente zu einer exklusiven und gemeinschaftlichen Jury zusammen, um diejenigen Beiträge auszuwählen, die mit den begehrten Clio-Statuen in den Kategorien Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet werden.
Über Ruf Lanz
Ruf Lanz ist seit der Gründung im Jahr 2001 unabhängig und inhabergeführt. Die beiden Gründer und Creative Directors Markus Ruf und Danielle Lanz gehören zu den renommiertesten Werbern des Landes. Sie wurden dreimal mit dem Titel «Werber des Jahres» ausgezeichnet – und mit unzähligen nationalen und internationalen Awards.