Yoko Ono
Auf jeder Baustelle hat es meistens auch mindestens einen Baukran. Das weiss doch jedes Kind – doch wie kommt ein Baukran auf die Baustelle und wie wird er montiert?
Mehr erfahren95 Betonrohre wurden für die Montage im Stollen beim Projekt Doppelpower im glarnerischen Schwanden angeliefert. Der Einsatz wurde von einem 2er Team in rund 200 Stunden erledigt.
Mehr erfahrenWas lange währt, wird endlich gut oder besser gesagt umgesetzt. In Riniken wird die Hochspannungsleitung in den Boden verlegt, dazu war eine schweizweit einzigartige Kabelabwickelvorrichtung, nötig.
Mehr erfahrenIn diesem aktuellen Fall wurde ein Baukran der Marke Wolff WK 120 mit einer Auslegerlänge von 50 Meter und Hakenhöhe von 59.5 Meter, welcher bei 50m Ausladung eine Tragkraft von 2.6 Tonnen aufweist, im Auftrag der Kaufmann Turmkrane AG montiert. Für solche Montagearbeiten braucht es die Hilfe eines Mobilkrans sowie Lastwagen mit Auflieger.
Da sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite der Baustelle der Basler Hauptbahnhof befindet, waren vor der Montage spezielle Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Nach der Erdung des Krans und einer Sicherheitsschulung durch die SBB ging es mit dem vollballastierten 250-to Kran DEMAG AC 250-5, ausgestattet mit einem 70 Meter Teleskopausleger und einem 11.2 Meter langen Zusatzspitz, an den Aufbau.
Unzählige Lastwagen karrten die einzelnen Baukranteile auf die Baustelle und mit dem Kran wurden diese Stück für Stück zusammengesetzt und verbolzt. Während ein Verkehrsdienst den Verkehr umleitete konnte der Baukran, welcher eine Gesamthöhe von 73 Meter aufweist, innerhalb eines knappen Tages sicher aufgebaut werden und die Erneuerung des Gebäudes konnte somit starten.
Über Kaufmann Turmkrane AG:Nach dem wir die dreiteilige Tunnelbohrmaschine erfolgreich aus dem Stollen ausgebracht und zum Betreiber nach Belgien zurücktransportiert hatten (hier geht’s zum Artikel), stand nun der zweite Teil der Arbeit an. 95 Betonrohre mussten vom sieben Kilometer entfernten Hätzingen für den Einbau in den Stollen auf die Baustelle transportiert werden.
Während zwei Wochen Anfangs Juli war täglich ein Zweierteam von Welti-Furrer im Einsatz um die Betonrohre zum Stollen zu bringen. In Hätzingen wurden die 44 Tonnen schweren Rohre, welche eine Länge von 4,50 Meter und einen Durchmesser von 3,20 Meter aufwiesen, durch den LKW-Chauffeur mit dem 160-to Mobilkran aufgeladen und anschliessend mit Ausnahmetransportbegleitung nach Schwanden gefahren. Dort angekommen wurden die Betonrohre mit einem 180-to Mobilkran wieder abgeladen und für die Montage im Stollen bereitgestellt.
Berni Schnyder, Lastwagenchauffeur, welcher jedes einzelne Betonrohr von Hätzingen nach Schwanden transportiert hat, erzählt: «Für die Ausführung dieser Arbeit haben wir in den 14 Tagen total 1’334 Kilometer mit dem Lastwagen zwischen Hätzingen und Schwanden zurückgelegt und natürlich gleich viele auch mit dem ATB-Fahrzeug. In rund 200 Arbeitsstunden wurden die Betonrohre aufgeladen, transportiert und wieder abgeladen. Unser Tagesrekord lag bei 10 Betonrohren.»
Eingesetzte Fahrzeuge:Über das Projekt Doppelpower
In Glarus Süd, genauer gesagt in Schwanden, wird zurzeit die mit dem Swiss Mountain Award 2007 preisgekrönte Projektidee in die Tat umgesetzt. Ziel ist es, das bereits vom Geschiebe und Geschwemmsel gesäubertem Triebwasser der beiden Fliessgewässer Sernf und Niederenbach direkt und ohne erneute Einleitung in der Sernf zu fassen um dieses anschliessend über einen neuen Druckstollen in das Gebiet Ennetlinth (Mitlödi) auf eine neue Maschinengruppe zu leiten, um dort Strom zu erzeugen.
Das Kernstück des Projektes ist der rund 1,7 km lange Stollen in geologisch schwierigem Gestein. Nebst den Grundwasserströmen gilt es auch den Gesteinsverhältnissen Beachtung zu schenken. Ein erfahrener Geologe wertete die Ergebnisse der Sondierbohrungen aus. Die Geologie im Projektgebiet wird vom grossen Bergsturz aus der Glärnischwand bei Guppen (1593/1594) dominiert. Die Bergsturzmasse hat eine Kubatur von über 800 Mio m3 und ist über eine Fläche von 9 km2 verteilt. Lieferanten von Tunnelbohrmaschinen und Rohrvortriebssystemen sind zuversichtlich, dass die schwierige Geologie mit den heutigen Technologien bewältigt werden kann.
Für die Verlegung der Hochspannungsleitung untertags am «Gäbihübel» wird das vorgefertigte Kabel auf 33-to schweren Rollen mit Ø 4,60 Meter angeliefert. Um die Abwicklung des Kabels zu vereinfachen und den Kabelrückzug im Notfall zu garantieren, haben wir extra für diesen Auftrag eine spezielle Abwickelvorrichtung konstruieren und anfertigen lassen. Diese lässt sich einfach in unsere Modulachsen einbauen und ist die erste Vorrichtung dieser Art in der Schweiz.
Die total 12 Rollen transportierten wir ab Anfang Juli bis Ende August immer nachts von den Kabelwerken in Brugg auf die Baustelle am «Gäbihübel». Die zwölf Transporte, welche jeweils von einem Ausnahmetransportbegleit- sowie einem Privatbegleitfahrzeug eskortiert werden mussten, wiesen eine Gesamtlänge von 24,84 Meter, Breite von 4,60 Meter und Höhe von 5,20 Meter aus und brachten alles in allem 96,55 Tonnen auf die Waage
Über das Netzprojekt Beznau-Birr:
Zwischen Beznau und Birr wird die bestehende Stromleitung auf 380 kV ausgebaut. Auf dem 1,3 Kilometer langen Abschnitt am «Gäbihübel» bei Bözberg/Riniken wird die Leitung künftig unterirdisch verlaufen. Das Projekt beinhaltet eine Premiere für Swissgrid: Am «Gäbihübel» wird zum ersten Mal ein längeres Teilstück einer Höchstspannungsleitung in den Boden verlegt. An beiden Enden des rund 1,3 Kilometer langen Abschnitts werden Übergangsbauwerke errichtet, um Erdkabel und Freileitung zu verbinden. 5,2 Kilometer neue Freileitungen schliessen den verkabelten Abschnitt ans Trassee der heutigen Leitung an.
Gut Ding will Weile haben: Erste Pläne für eine Spannungserhöhung der Leitung Beznau – Birr reichen bis in die 1980er Jahre zurück. 1996 wurden die meisten Freileitungsabschnitte genehmigt und gebaut. Im Jahr 2011 entschied das Bundesgericht, dass am «Gäbihübel» ein Teilverkabelungsprojekt auszuarbeiten sei. 2013 reichte die mittlerweile für das Übertragungsnetz zuständige Swissgrid ein Teilverkabelungsprojekt beim Bundesamt für Energie (BFE) ein. Im Juli 2016 gab dieses grünes Licht und seit 2018 bis 2021 wird nun das Projekt umgesetzt.
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